Alle abgebildeten archäologischen Funde sind beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gemeldet.           

Einige Funde befinden sich derzeit in Museen.

Eisenzeit (800 - 40 v.Chr.)

Die Eisenzeit ist nach der Steinzeit und der Bronzezeit als dritte große Periode der Frühgeschichte zu erwähnen. In dieser Zeit kam es zu deutlichen Entwicklungen beim Handel, der Kultur und der Kunst.  Erstmals gelang dem Menschen die Eisenverhüttung und -bearbeitung. Im Gegensatz zur Bronze ist Eisen deutlich härter und langlebiger und fand daher rasche Verbreitung.  Die Eisenzeit wird oft auch Keltenzeit genannt. Diese Epoche lässt sich in mehrere Zeitabschnitte unterteilen. Die frühe Eisenzeit wird auch Hallstattt-Zeit (800-450 v. Chr.) genannt. Namensgebend war das Salzabbaugebiet oberhalb des Hallstätter Sees in Österreich wo zahlreiche Funde aus dieser Zeit gemacht wurden. Die späte Eisenzeit wird auch La-Tène-Zeit (450-40 v. Chr.) genannt und lässt sich weiterhin in die frühe, mittlere und späte La-Tène-Zeit untergliedern. Namensgebender Fundplatz war der Ort La Tène am Neuenburger See in der Schweiz. Zu den Besonderheiten der Kultur gehört Schmuck aus Glas und mit Beginn der späten La-Tène-Zeit (150-40 v. Chr.) die Münzprägung. Das Ende der Eisenzeit geht einher mit der Eingliederung des jeweiligen Gebietes ins Römische Kaiserreich.

 

Keltische Einzelfunde

Bei Gegenständen die vereinzelt, verstreut und ohne Fundzusammenhang gefunden werden kann man davon ausgehen, dass die Objekte verlorengegangen sind. Diese Objekte stellen den Schwerpunkt der Funde dar.

 

Fotos: Einzelfunde von keltischen Bronze- und Eisenobjekten (Details siehe durch Klick auf Foto)

Fundbericht: Der gestürzte Kelte

Auf der Suche nach Verlorenem sendete mein Metallsuchgerät ein sehr schwaches Signal. Da sich im Suchgebiet insgesamt sehr wenig Metallobjekte befanden war ich nun deutlich erleichtert endlich ein Signal zu erhalten. Ich erkannte, dass sich das Objekt tief im Boden verbirgt und begann zu graben. Das Signal wurde immer besser und meine Sonde signalisierte mir einen hohen Leitwert, der auf Silber schließen lässt. Allerdings Silber - hier? - ich war unsicher. Nach ca. 40cm blitzte mir jedoch eine silbrig glänzende runde Scheibe entgegen. Ich erkannte sofort, dass es sich um eine keltische Tetradrachme handelte und war überaus erfreut und erstaunt solch einen Fund in einem so entlegegenen Gebiet zu machen. Die genau Suche in der Umgebung ergab im Abstand von wenigen Metern eine keltische Eisenfibel und eine Kleinsilbermünze des Typs "Manching". Im Nachhinein deute ich den Fund so, dass ein Kelte stürzte und seine Gewandspange (Fibel) und die 2 Münzen verlor. Allerdings besteht auch die Möglichkeit einer kutlischen Niederlegung für die Götter.

 

Fotos: Fund von keltischen Münzen und Eisenfibel im Abstand von wenigen Metern

Fundbericht: Kelt. Grabbeigaben aus der mittl. Latènezeit (250-150 v. Chr.)

Obwohl der Fund von mir vor einigen Jahren gemacht wurde, genauer gesagt im Juni 2003, erinnere ich mich als ob es gestern gewesen war. Es war ein sonniger und warmer Tag und ich war mit mehreren Personen unterwegs. Wir waren an diesem Spätnachmittag nicht auf der Suche nach Verlorenem sondern diesmal ging es darum Metallsplitter zu finden, die einen Beweis für einen Kometeneinschlag in historischer Zeit im südlichen Bayern erbringen sollten. Ich war zu diesem Zeitpunkt Mitglied einer Forschungsgruppe, welche zum Ziel hatte die Existenz eines Kometenstreufeldes nachzuweisen.

Als ich also mit meinem Suchgerät den Boden absuchte erhielt ich nach einiger Zeit ein leises Signal. Ich schloss darauf, dass es ein langes und sehr tief im Boden befindliche Eisenobjekt sein muss und dachte spontan (aber nicht wirklich ernsthaft), dass es ein Schwert sein könnte. Ich begann zu graben und immer tiefer zu graben als ich in ca. 50 cm Tiefe auf ein Eisenobjekt stieß. Ich erkannte zuerst nicht was ich da gefunden hatte, da das Objekt wie ein großer Nagel aussah - daneben zeichnete sich ein weiteres Objekt ab welches blechartig wirkte. Was mir jedoch auffiel war, dass die Objekte nicht rostig aussahen sondern bläulich glänzten. Als ich noch etwas weitergegraben habe kam die Klarheit. Das nagelartige Objekt war die Angel eines Schwertes (der Teil wo der Griff befestigt war).

Foto Links oben: Schwertangel und Teil der Schwertscheide (Ansicht bei Entdeckung);   Restliche Fotos erfolgten während der offiziellen Grabung
Foto links oben: Schwertangel und Teil der Schwertscheide (Ansicht bei Entdeckung); Restliche Fotos erfolgten während der offiziellen Grabung

Die Aufregung überkam mich und ich kontaktierte sofort die restliche Gruppe, welche rasch herbei kam. Nachdem alle vor Ort waren wurde eine erste Einschätzung getroffen - es handelt sich um Grabbeigaben eines keltischen Grabes. Alle weiteren Grabungen wurden sofort eingestellt und der Fund wurde umgehend dem Archäologischen Landesamt in München gemeldet. Nachdem die Meldung erfolgte wurde bald darauf ein Grabungstermin festgelegt.

Für mich als damals fast 20-jähriger junger Mann war das die erste große Entdeckung und entsprechend euphorisch war meine Stimmung. Ich verfolgte die Grabungsaktivitäten voller Neugier und Spannung und war laufend am Staunen über die Vielzahl und Besonderheit der Objekte die zum Vorschein kamen.

 

 

Fotos: keltische Grabbeigaben nach Restauration (Schwerter und Lanzen aus kultischen Gründen verbogen)